Die Renovation - Schloss Sihlberg Stiftung

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Die Renovation

Ausschnitt aus der Vertiefungsarbeit 2011 von Dennis Schwyn:
Januar 2005 war mein Vater, völlig überraschend aber hoch motiviert, der neue Eigentümer vom Schloss Sihlberg geworden. Er begann umgehend mit seiner  Handwerkergruppe und einem Handvoll Arbeitslosen, welche er vom Arbeitsamt zugesprochen erhielt, auf Basis der von der Denkmalpflege erhaltene Grundrisse und Bemerkungen, mit der "nicht bewilligungspflichtige" 1. Renovations-Etappe.
Februar 2005 legte die Denkmalpflege dem neuen Schlossherr erstmalig den gleichen leidigen Verwaltungsrechtlichen Unterschutzstellungsvertrag zur Unterschrift vor, welche die Familie Hürlimann früher bereits als inakzeptabel zurückgewiesen hatten, worauf mehrere Verhandlungen betreffend Vertrag und Umbau des Schlosses Vorort erfolgten. Da die Denkmalpflege stur auf ihren einseitigen Vertragsbedingungen beharrte konnte auch mit meinem Vater keinen Vertragsabschluss erreicht werden.

Die im Februar 2005 begonnenen Renovationsarbeiten wurden vom Bauamt aktiv begleitet. Mehrere Besichtigungsterminen durch Herrn Urs  Bauer als zuständiger Person der Denkmalpflege wie auch Herr Rico Schwarz (Bausekretär des Bauamts)  fanden in der Villa statt und verschiedene Änderungswünsche, welche nicht im Verwaltungsrechtlicher Vertrag berücksichtigt waren wurden mündlich bewilligt (Angestellten Treppenhaus konnte entfernt werden, wie auch die Schränke im Wäschezimmer im 1. OG und die Küche im EG; Die Isolierung des Dachgeschosses wurde besprochen wie auch deren Möglichkeit der Belichtung durch Dachfenster und Oberlichter, wobei im westlichen Dachbereich aus Sicht der Denkmalpflege mehrere Dachfenster als Lichtquelle durchaus denkbar wäre.
Gleich zu Beginn der Renovationsarbeiten wurde einen Farbenexperten der Firma Bosshard hinzugezogen, welcher spezialisiert auf historischen Gebäuden war. Seine Ratschläge waren Basis für die gesamten nachfolgenden Renovationsarbeiten. Hieraus entstanden Konfliktbereiche; Den empfohlenen Tiefgrund für die Gipsdecken war dann bereits aufgetragen als Urs Bauer von der Denkmalpflege wiederum zur Besichtigung der Villa Vorort war und mit „Schrecken“ feststellen musste, dass eben dieser Tiefgrund nicht „seine“ Vorstellungen entsprach; Leider waren alle Decken bereits vorgrundiert, weswegen eine Materialwechsel nicht mehr in Frage kommen konnte und Herr Bauer meinem Vater  notgedrungen die Freigabe für den Schlussanstrich gab. Dass die gesamte elektrische Installation, wie auch die sanitären Installationen allesamt ersetzt und den heutigen Anforderungen angepasst werden musste war allen Beteiligten klar. Die hieraus entstehenden Umbauten waren die logische Folgerung; Sämtliche Wände mussten für die elektrische Feinverteilung aufgeschlitzt werden und Steigschächte für die Aufnahme der neuen sanitären und elektrischen Steigleitungen mussten ebenfalls seinen Platz finden. Immerhin hat die Villa über 25 grosse Zimmer und einen riesigen Estrich, welche allesamt erschlossen werden wollten. Sämtliche Holzarbeiten in den oberen Geschossen waren während den letzten 100 Jahren derart oft und zT. Unprofessionell überstrichen worden, dass die vielen Farbanstriche allesamt entfernt werden mussten, bevor an einer Neuanstrich gedacht werden konnte.
Im 2. Obergeschoss, das Geschoss der Angestellten,  befand sich nur in der grossen Halle einen Parkett als End Belag, in sämtlichen anderen Zimmern lagen lediglich Spanplatten mit Teppich auf dem Tannenriemen-Konstruktionsboden. Nach 17 Monaten intensiven Renovationsarbeiten wollten wir endlich ins Schloss  einziehen weshalb mein Vater einen sehr schönen Chinesischen Naturschieferstein in den Schlafzimmern im 2. OG zT auf den bestehenden Spanplatten als End Belag verlegen liess.  Mai 2006, kurz nach dem Verlegen der Natursteinböden kam Herrn Capol, Chef der Denkmalpflege zusammen mit Herrn Urs Baur in die Villa und liess gleich darauf einen Baustopp verfügen (7. Juni 2006), mit der  Fadenscheinigen und Spitzfindigen Begründung mein Vater hätte mit der Verlegung der Natur-Schiefersteinplatten historisches Gut zerstört, seine gegenteilige eindeutige Beweisführung anhand  Fotos „vorher und nachher“, welche eindeutig nachwies, dass „vorher“ nichts „historisches“ vorhanden war wurde in jeder darauf folgende Aussagen der Behörde jeweils verleugnet und die Denkmalpflege besteht sogar heute noch auf die „Wiederherstellung“ der inexistenten Parkettböden; Sogar in der  Unterschutzstellungsverfügung wird explizit darauf hingewiesen, dass der wunderschöne Intarsien Parkettboden wieder hergestellt werden muss.

 
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